Vor- und Nachteile verschiedener Terrassenböden

Eine Terrasse soll jahrelang gefallen und entsprechend werden die Materialien, wie der Bodenbelag, das Terrassendach und auch die Möbel auf der Terrasse sehr bewusst gewählt. Bei der Neugestaltung oder Sanierung einer Terrasse ist eine der zentralen Fragen, welcher Terrassenboden gewählt wird. Beliebt sind Böden aus Holz, Fliesen oder Beton. Doch welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Materialien?

Das Wichtigste in Kürze

  • Naturstein gilt als bei der Materialwahl für Terrassenböden als Klassiker.
  • Nicht alle Natursteine können im Außenbereich verwendet werden.
  • Holzböden sind beliebt, da Holz ein natürliches und nachwachsendes Material ist.
  • Ein Bodenbelag aus Feinzeug- oder Keramikfliesen ist besonders pflegeleicht.
  • Bei einem Boden aus Betonplatten sollte stets das Unkraut aus den Fugen entfernt werden.

Keramikfliesen liegen im Trend

Lange Zeit wurden Feinsteinzeug- und Keramikfliesen im Außenbereich kaum genutzt. Einer der Hauptgründe: Sie galten als zu rutschig bei Nässe. Das ist aber vorbei. Keramikfliesen sind inzwischen im Outdoorbereich die moderne Alternative zu Naturstein, Holz und Beton und werden immer mehr verwendet.
Die Liste der Vorteile solcher Fliesen ist lang: Keramikfliesen sind unempfindlich gegen Verunreinigungen, im Bedarfsfall leicht zu reinigen und mit ihnen können verschiedenste Materialien wie Naturstein, Holz oder Beton optisch gut nachgeahmt werden. Neben dem Einsatz auf der Terrasse werden Feinsteinzeug- und Keramikfliesen auch gerne als Umrandung von Pools genutzt, da die dort auftretenden Verunreinigungen wie beispielsweise chlorhaltiges Wasser ihnen nichts anhaben können.
Fliesen, die aussehen wie Teakholz, Marmor oder Granit sind zudem wesentlich kostengünstig in der Anschaffung als das Original-Material. Geht einmal eine einzelne Fliese zu Bruch, kann diese zudem einfacher ausgetauscht werden als bei einem echten Marmor- oder Granitboden.

Reinigung von Keramikfliesen

Die meisten Keramikfliesen sind mit einer Glasur verbunden. Dadurch sind sie unempfindlich gegen Schmutz und leicht zu reinigen. Bei der Reinigung solcher Fliesen können im Normalfall auch säurehaltige oder alkalische Reinigungsmittel eingesetzt werden. Anders als bei anderen Bodenbelägen muss nicht besonders darauf geachtet werden, womit diese einer Reinigung unterzogen werden. Im Zweifelsfall kann immer noch eine Prüfung an einer unauffälligen Stelle durchgeführt werden.
Säurehaltige Reiniger sind sehr gut für die Beseitigung von mineralischem Schmutz wie Kalkstein. Alkalische Mittel hingegen eignen sich für das Entfernen von organischen Verschmutzungen wie Fetten oder Ölen. In den meisten Fällen reicht aber bei der regelmäßigen Reinigung, wenn die Keramikfliesen nur mit warmem Wasser gewischt werden. Bei leichter Verschmutzung kann auch etwas Spülmittel oder handelsüblicher Allzweckreiniger benutzt werden.
Vorsicht bei Keramikfliesen, die keine Glasur haben: Diese müssen gleich nach dem Verlegen imprägniert werden, da Flecken auf solchen unbehandelten Fliesen einziehen und nur schwer entfernt werden können.

Terrassenböden aus einheimischem Holz

Terrassenböden aus Holz sind genauso wie die Keramikfliesen sehr beliebt bei Hausbesitzern. Eine Terrasse mit einem Holzboden gilt als gemütlich. Während viele Jahre die tropischen Holzarten sehr gefragt waren, steigt inzwischen die Nachfrage nach einheimischem Holz. Wer besonders Wert auf Nachhaltigkeit legt, sollte stets auf das FSC-Siegel achten und nur Holz mit dieser Zertifizierung verwenden.
Holz wird überwiegend in Form von Dielen verlegt. Der große Nachteil von einem Holzboden im Außenbereich ist die Unterkonstruktion, die erforderlich ist. Denn nur so können Regen und Nässe abfließen und das Holz gut durchtrocknen.
Holzarten, die oft verwendet werden, sind Lärche, Eiche, Edelkastanie, Douglasie und Robinie. Lärchenholz stammt mehrheitlich aus Sibirien und ist vergleichsweise preiswert, hat aber im Durchschnitt eine kürzere Lebensdauer als andere Holzarten. Lärche und Douglasie müssen zwingend gegen Bläue und Fäulnis behandelt werden, da sie anfällig für einen Pilzbefall sind.

Tropenholz – umstritten, jedoch gut geeignet

Bevor die Nachfrage nach Terrassenböden aus einheimischen Holzarten stieg, wurden meist im Außenbereich Tropenhölzer verwendet. Diese sind hervorragend dafür geeignet, da sie sehr witterungsbeständig sind. Das verdanken sie den geografischen und klimatischen Gegebenheiten in ihrem Herkunftsland.
Das feuchtwarme Klima in den Tropen und Subtropen führt zu dichterem und festerem Holz. In vielen Tropenhölzern sind zudem ätherische Öle vorhanden, die das Holz vor Pilzen und Mikroorganismen schützen.
Die verschiedenen Tropenholzarten halten im Freien bis zu 25 Jahren. Ihre Verwendung ist aber nicht unumstritten. Einige Tropenhölzer – jedoch längst nicht alle – haben eine schlechte Öko-Bilanz. Wer diese trotzdem kauft, unterstützt den Raubbau an der Natur, der zu Waldsterben, extremer Abholzung und dem Entzug der Lebensgrundlage für viele Tierarten führt. Deshalb ist auch hier auf das FSC-Gütesiegel zu achten.

Boden aus Naturstein: edel, aber teuer

Ein Terrassenboden aus Naturstein ist die klassische – jedoch auch teure – Wahl. Ein solcher Boden ist robust, langlebig und gilt als besonders edel. Mit der richtigen Pflege schafft ein Natursteinboden lange eine angenehme Atmosphäre auf der heimischen Terrasse.
Doch Vorsicht: nicht alle Steinarten sind als Bodenbelag geeignet. Einige sind zu weich, nicht frostsicher oder werden bei Nässe zu rutschig. Gerne verwendet wird neben Granit und Basalt, Muschelkalk oder poriger Kalkstein. Feinporige Kalksteine müssen genauso wie Marmor und bestimmte Sandsteinarten vor der Verwendung speziell imprägniert werden.
Bei der Reinigung sollte eher zu weichen Materialien gegriffen werden. Säurehaltige Reinigungsmittel sind bei Natursteinböden tabu. Auf den Hochdruckreiniger sollte auch nur zurückgreifen, wer einen Terrassenboden aus hartem Gestein wie Granit oder Basalt sein Eigen nennt.

Ein Betonboden: beinahe unverwüstlich

Ein Boden aus Beton ist beinahe unverwüstlich, wenn er fachgerecht angebracht wurde. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten: Den Boden gießen oder Platten aus Stein auf einem Kiesbett verlegen.
Wird der Terrassenboden gegossen, sollte der Beton versiegelt werden. Beton wird sonst mit der Zeit immer poröser und nach ein paar Jahren werden die Spuren des Alterungsprozesses deutlich sichtbar. Zudem ist unter dem Betonboden eine Schotterschicht anzubringen, die mindestens 20 Zentimeter dick ist. Diese dient als Frostschutz und als Schutz vor aus dem Boden aufsteigender Feuchtigkeit.
Werden auf der Terrasse Betonplatten verlegt, muss zuerst ein Kiesbett angelegt werden. Nach der Verdichtung des Splitts oder des Kieses werden die Platten, die es in verschiedensten Größen und Formen gibt, angebracht. Der Nachteil dabei ist, dass sich in den Rillen zwischen den Platten Erde und Dreck ansammelt und mit der Zeit das Unkraut zu sprießen beginnt. Wird dieses nicht entfernt, sieht die Terrasse rasch ungepflegt aus.

Fazit: Auf die individuellen Kriterien kommt es an

Jeder Hausbesitzer, der seine Terrasse neu gestalten will, entscheidet individuell, welche Kriterien für ihn besonders wichtig sind. Je nachdem fällt die Wahl des Materials für den Terrassenboden unterschiedlich aus. Für die einen ist die Langlebigkeit des gewählten Materials wichtig, andere Terrassenbesitzer bevorzugen ein nachhaltiges und natürliches, ein leicht zu reinigendes oder ein besonders kostengünstiges Produkt.