Das Tomatenhaus

Tomaten sind sehr beliebtes Gemüse, das gerne als kleiner Snack für zwischendurch, als Zutat im Salat oder als Beilage zu Käse verwendet wird. Es gibt sie in allen Arten, Größen und sogar in unterschiedlichen Farben. Vor allem im Sommer gedeihen die roten Früchte in voller Pracht und sind nicht nur ansehnlich, sondern auch sehr vitaminreich und kalorienarm.
In Deutschland zählen Tomaten zu den meistverzehrtesten Gemüsesorten. Sie sind gesund und enthalten wichtige Nährstoffe für unseren Körper. Da lohnt es sich, eigene Tomatenpflanzen zu züchten. Ein Tomatenhaus eignet sich perfekt für Hobbygärtner/-innen und Anbaufreudige, die sich das leckere Gemüse selbst im Garten anbauen wollen.
Natürlich müssen bei einem Tomatenhaus viele Vorgaben beachtet werden, um die Pflanzen bestmöglich aufzuziehen, aber mit den richtigen Tipps und Tricks sollte es kein Problem sein, sich schon bald über die eigene Tomatenernte freuen zu können.

Das Wichtigste in Kürze

  • Tomaten benötigen bestimmte klimatische Bedingungen, um zu wachsen
  • Wasser von oben ist Gift für sie, deswegen müssen sie es immer warm haben und vor Unwetter geschützt stehen.
  • Ein Tomatenhaus bietet durch den geeigneten Aufbau mit Dach und Lüftungsfenster all diese Voraussetzungen.
  • Der Ausgleich zwischen Wärme und frischer Luft ist für Tomatenpflanzen sehr wichtig, um Schädlingsbefall oder Krankheiten wie Pilze zu vermeiden.
  • Auch die Lichteinstrahlung spielt eine große Rolle, Tomaten zählen zwar zu den Nachtschattengewächsen, benötigen aber dennoch viel Sonnenlicht.

Was es zu beachten gilt

Tomatenpflanzen brauchen viel Wasser. Fast täglich müssen sie gegossen werden. Allerdings gilt zu beachten, dass Wasser von oben nicht gut für die Pflanzen ist. Daher müssen sie durch ein Dach und eine sichere Umgebung geschützt werden. Beim Gießen sollte darauf geachtet werden, das Wasser immer von unten zuzuführen, um die Blätter und Früchte nicht zu gefährden.
Außerdem ist es wichtig, regelmäßig nach Schädlingen Ausschau zu halten, damit sich diese nicht vermehren und auf die noch gesunden Tomaten übergehen können. Dabei sollte vor allem auf die unteren Blattseiten geachtet werden, auf denen sich des Öfteren kleine Parasiten verstecken und dadurch ungesehen bleiben.
Der richtige Zeitpunkt, um die Tomatenpflanzen ins Gewächshaus umziehen zu lassen, ist im Mai. Dann droht kein Nachtfrost mehr, der sich negativ auf die Zucht auswirken würde. Trotzdem kann schon im Februar damit begonnen werden, die Tomatenpflanzen drinnen in einer warmen Umgebung vorzuziehen. So wird die rechtzeitige Ernte im Hochsommer realistischer. Die Pflanzen haben zum Zeitpunkt des Umzuges bereits eine gewisse Höhe erreicht und sind dadurch stabiler und unangreifbarer.
Draußen ist ein ausreichender Schutz sehr wichtig. Tomatenhäuser können helfen, um alle nötigen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Aufzucht der Tomatenpflanzen zu gewährleisten.

Alle Arten von Tomatenhäusern auf einen Blick

Auch in Bezug auf Tomatenhäuser gibt es mittlerweile eine große Auswahl unterschiedlichster Formen und Arten. Die Erfolge der Tomatenzucht sind dabei, ähnlich wie bei normalen Gewächshäusern, gleichermaßen gewährleistet. Trotzdem gibt es Unterschiede im Preis, Aufbau und in der Flexibilität.
Das altbekannte Foliengewächshaus ist die gängigste Variante für die Pflanzenhaltung. Es ist nicht nur aufgrund des günstigen Preises beliebt, sondern bietet auch eine hohe Flexibilität, was das Auf- und Abbauen und den Standort betrifft. Benötigt wird lediglich ein stabiles Metallgestell, das mit einer wasserfesten Schutzfolie überzogen wird. Für Tomatenpflanzen werden andere Häuserarten trotzdem bevorzugt. Am besten mit Glasdach, das die Lichteinstrahlung begünstigt.
Mehr Sicherheit und Stabilität bietet ein Tomatenhaus aus Glas. Dort werden die Pflanzen besser vor Unwettern geschützt, dafür ist es aber weniger flexibel und den Aufbau betreffend herausfordernder. Ein Tomatenhaus dieser Art ist zwar kostspieliger und benötigt mehr Pflege, sieht dafür aber auch besser aus und verschönert den Garten zusätzlich zum allgemeinen Nutzen. Bei handwerklicher Begabung ist ein Glasgewächshaus eine gute Wahl, denn es kann auch im Winter unbedenklich stehen bleiben und muss nicht auf- und abgebaut werden.
Passend dazu gibt es auch die Möglichkeit des Anlehngewächshauses. Diese Art des Tomatenhauses ähnelt dem Glasgewächshaus, ist aber platzsparender, weil es an einer Hauswand platziert wird und somit nicht einen großen Teil der Gartenfläche ausfüllt. Außerdem können die Tomatenpflanzen von der Hauswärme, die von der Wand ausgestrahlt wird, profitieren. Dabei ist es wichtig, auf die Ausrichtung zu achten, denn obwohl Tomaten zu den Nachtschattengewächsen gehören, wird die Südausrichtung der Nordausrichtung vorgezogen. Dauerhaft sollten die Pflanzen nicht im Schatten stehen.
Die große Auswahl an Gewächshäusern bietet jedem Pflanzenliebhaber und jeder Pflanzenliebhaberin die Möglichkeit, Tomaten selbst zu ziehen, ob mit viel oder wenig Geld – eine Chance auf die leckeren Früchte besteht für jedermann.
Spezielle Tomatenhäuser erkennt man daran, dass sie schmaler und dafür etwas höher als gewöhnliche Gewächshäuser sind. Dadurch können sie in Bezug auf die Fläche sogar platzsparender sein.

Welche Voraussetzungen sollte ein Tomatenhaus erfüllen?

Tomatenhäuser gleichen Temperaturschwankungen in unserer Klimazone aus und bieten somit für die Pflanzen eine kontrollierte Wachstumsumgebung.
Wichtig ist vor allem, auf die Größe des Tomatenhauses zu achten. Denn um optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen, brauchen Tomatenpflanzen mindestens einen halben Meter Abstand voneinander. Daher wird empfohlen, in diesem Pflanzenhaus Stabtomaten anzupflanzen, die nicht wie Strauch- oder Buschtomaten in die Breite, sondern in die Höhe wachsen. Das erweist sich als platzsparend und bringt mehr Ertrag.
Natürlich bedeutet das Pflanzen dieser Tomatenart im Umkehrschluss, dass eine gewisse Höhe gegeben sein muss. Weil Stabtomaten fast zwei Meter hochwachsen können, empfiehlt sich beim Haus eine Mindesthöhe von 2,00 m. Zur Unterstützung können an den gesetzten Pflanzen Stäbe oder Schnüren angebracht werden, die das Wachstum in die Höhe fördern und vorm Umknicken schützen.
Ein Dach über den Tomatenpflanzen ist so gut wie unumgänglich, um eine erfolgreiche Aufzucht zu gewährleisten. Tomaten reagieren extrem sensibel auf Wasser von oben, deswegen sollten sie vor starkem Regenfall geschützt werden. So werden dauerhaft feuchte Blätter und damit möglicher Pilzbefall vermieden.
Weil Tomaten Wärme lieben, ist ein Dach aus Glas oder Kunststoff vorteilhaft. So gelangt genügend Sonne in das Haus hinein und sorgt für wohlig hohe Temperaturen. Trotzdem müssen die Pflanzen vor zu starker Sonneneinstrahlung geschützt werden. Schatten sollte es im Hochsommer also dennoch geben. Dies lässt sich einfach durch eine Schutzdecke lösen.
Ebenso wichtig ist die durchgängige Belüftung, die im Tomatenhaus sichergestellt werden muss, um die zu hohe Feuchtigkeit zu vermeiden.
Um den Nährstoffbedarf der Tomaten zu decken, können sie regelmäßig gedüngt werden. Unter Beachtung all dieser Punkte gelingt der erfolgreiche Pflanzenanbau leicht und sicher.

Der richtige Ort für ein Tomatenhaus

Tomaten zählen zu den Nachtschattengewächsen, die eine ausgeglichene Temperatur von ungefähr 24 °C benötigen, um richtig zu gedeihen. Sowohl zu hohe Sonneneinstrahlung als auch ständige Dunkelheit sollten vermieden werden, deswegen empfiehlt sich für ein Tomatenhaus ein Standort im Halbschatten.
Des Weiteren sollte es windgeschützt stehen, wenn möglich zwischen Sträuchern und Büschen, damit innerhalb des Hauses kein zu starker Windzug entsteht.
Wie bereits erwähnt, gibt es auch Anlehngewächshäuser. Zwar können dort die Tomatenpflanzen von der Hauswärme profitieren, dafür ist aber auch die Lichteinstrahlung geringer. Das sollte unbedingt beachtet werden.
Um zu verhindern, dass Kälte, Nässe oder ungewollte Krankheitserreger in das Innere des Pflanzenhauses gelangen, empfiehlt es sich, die offene Seite für die Belüftung vom Wind abgewandt zu positionieren.

Das selbstgebaute Tomatenhaus

Wer handwerklich begabt ist und kreativ werden möchte, hat die Möglichkeit ein Tomatenhaus oder ein Tomatendach selbst zu bauen. Das Tomatendach unterscheidet sich lediglich durch die offenen Seiten vom Tomatenhaus.
Ist das passende Material vorhanden, geht das Bauen recht schnell und leicht von der Hand.
Die nötigen Werkzeuge – dazu zählen Akkuschrauber, Säge, Wasserwaage, Hammer und Stift – sollten bereitliegen. Für das Material werden mehrere Kanthölzer, deren Länge von der gewünschten Größe des Tomatenhauses abhängig ist, benötigt. Außerdem braucht es auch noch vier Bodeneinschlaghülsen, Wellplatten oder Plexiglas, Schrauben und Winkelverbinder.
Zu Beginn ist es wichtig, einen passenden Standort für das Pflanzenhaus festzulegen. Am besten ist es, diesen Bereich abzustecken, um den Boden dann akkurat glätten zu können. Danach werden die Bodeneinschlaghülsen an den vier äußeren Ecken im Boden eingesetzt. Für die Grundfläche werden ungefähr 3,0 m x 0,8 m empfohlen. Natürlich können diese Maße je nach Bedarf variieren.
Sind die Bodeneinschlaghülsen eingesetzt und die Kanthölzer auf die richtige Länge zurechtgesägt worden, werden die Grundpfeiler montiert. Zu beachten ist hier die Mindesthöhe von zwei Metern, um den Tomatenpflanzen ausreichend Platz zum Wachsen zu sichern.
Um den Regenabfluss zu gewährleisten, werden die Grundpfeiler zudem am oberen Ende leicht angeschrägt. Die vorderen Pfosten bleiben länger als die hinteren. Diese müssen also etwas mehr gekürzt werden. Die Neigung hingegen bleibt gleich und liegt idealerweise zwischen 15 und 30 Grad.
Danach kommen die Zwischenleisten an den Seiten hinzu. Sie sind je nach Fläche etwa 80 cm lang und werden mit einem Abstand von ca. 70 cm und der Hilfe von Winkelverbindern horizontal an den Pfosten angebracht. Die obersten Zwischenleisten werden dabei außen an den Pfosten geschraubt, damit sie sich an der Dachneigung orientieren können.
Wenn es gewünscht ist, können auch an der Hinterseite zwei zusätzliche Kanthölzer mit einer ungefähren Länge von drei Metern angebracht werden.
Anschließend müssen für das Gestell nur noch die oberen Kanthölzer angebracht werden, die lediglich angebohrt werden, weil Winkelverbinder nicht notwendig sind.
Steht das stabile Gerüst, werden nun die Wellplatten oder das Plexiglas mit dem Winkelmesser zurechtgeschnitten, um sie dann, mit Abstandshaltern und einige Zentimeter überstehend, an den Seiten, an der hinteren Wand und als Dach anzubringen.
So entsteht ein selbstgebautes, stabiles Tomatenhaus, um den Pflanzen ausreichend Schutz und einen artgerechten Standort mit allen klimatischen Voraussetzungen zu bieten.

Fazit – Tomaten für jedermann

Es ist in Deutschland durchaus möglich, Tomaten anzupflanzen und sich im Sommer an einer prächtigen Ernte zu erfreuen.
Werden alle Bedingungen für die perfekte Umgebung der Pflanzen erfüllt, steht dem nichts mehr im Wege.
Ein Tomatenhaus bietet die Möglichkeit, das mediterrane Klima in den eigenen Garten zu holen und somit die besten Voraussetzungen für das Züchten von Tomaten zu schaffen.
Selbst bei wenig Platz und mit geringen Mitteln, ohne viel Geld ausgeben zu müssen, kann ein kleines Tomatenparadies entstehen. Kreative Köpfe haben sogar die Chance, sich ein Stück weit auszuprobieren und etwas mit eigenen Händen zu erschaffen.
Wichtig dabei ist natürlich, im Vorhinein einige Informationen einzuholen und sich mit dem Thema der Aufzucht von Tomaten zu beschäftigen. So sind die wesentlichen Punkte bekannt und können ohne große Probleme umgesetzt werden.
Natürlich ist die Versorgung der Pflanzen etwas aufwendiger, aber auch das stellt kein Problem dar, sobald sie an einem sicheren Ort vor Unwettern, Stürmen und Starkregen geschützt sind.
Werden die heimischen Tomaten auf dem Teller bevorzugt, ist ein Tomatenhaus also die perfekte Möglichkeit, um selbst anzubauen und sich ein Stück weit in Eigeninitiative zu versorgen.