Ein Marder im Garten bleibt oft unbemerkt. Er gräbt keine Löcher oder gräbt den Garten um. Manchmal werden Gartenmöbel oder Auflagen beschädigt. Lediglich in der Paarungszeit macht der Marder lautstark auf sich aufmerksam. Die Geräusche ähneln denen von kämpfenden Katzen, sind jedoch um einiges lauter und schriller. Diese Geräusche werden durch zwei männliche Marder verursacht, die um ein Weibchen kämpfen. Bei den possierlichen Tierchen in den heimischen Gärten handelt es sich in aller Regel um europäische Steinmarder.
Probleme, die durch Marder im Garten verursacht werden
Abgesehen von dem lautstarken Paarungsverhalten verursachen Marder im Garten wenige bis keine Probleme. In seltenen Fällen fressen sie Früchte oder knabbern die Polster der Gartenmöbel an. Allerdings ist ein Marder im Garten für viele Gartenbesitzer ein Dorn im Auge, da der tierische Gast schnell in den Motorraum von parkenden Kraftfahrzeugen oder den eigenen Dachboden eindringen kann. Unangenehm wird es allerdings für die Gartenbesitzer, die einen Hühnerstall im Garten haben. Steinmarder jagen und fressen nicht nur Hühner, sie töten diese auch aufgrund der Flatterbewegungen aus Reflex. Der Marder selbst hat nur wenige natürliche Fressfeinde wie Greifvögel und Füchse.
Den Marder aus dem Garten vertreiben
Das Marderproblem dürfte sich aufgrund der wenigen, vorhandenen Fressfeinde nur in den seltensten Fällen von alleine lösen, zumal Hühnerbesitzer vom Regen in die Traufe kommen, wenn der Marder von einem Fuchs gefressen wird. Es gibt einige Hausmittel, die Marder aus dem Garten vertreiben sollen, deren Wirksamkeit nicht wissenschaftlich geprüft wurde.
So soll beispielsweise ein Nylonstrumpf mit Hunde- oder Katzenhaaren, ausgelegt an den Stellen, an denen sich der Marder in der Vergangenheit aufgehalten hat, helfen, diesen zu vertreiben.
Im Gartenhäuschen kann das Auslegen von Alufolie den Marder fernhalten, da die geräuschempfindlichen Tiere sich beim Betreten der Alufolie durch die Knistergeräusche gestört fühlen.
Allerdings gewöhnen sich die Marder schnell sowohl an die Geräusche, die durch die Alufolie verursacht werden, als auch an den Geruch der Tierhaare. Dauerhaft können Marder durch die Installation einer Strommatte oder dem Einsatz eines Ultraschallgeräts vertrieben werden.
Wenn diese Hausmittel nicht helfen, können ein Jäger oder Kammerjäger beauftragt werden. Diese arbeiten mit Lebendfallen. Steinmarder unterliegen jedoch dem Jagdrecht. Das bedeutet, dass sie in der Schonzeit nicht gejagt werden dürfen. Das gilt auch für die Lebendfallen, da die Gefahr besteht, dass Jungtiere alleine ohne Muttertier zurückgelassen werden.
Der Marder als Nützling im Garten
Abgesehen von den potenziellen Schäden, die ein Marder im Garten anrichten könnte, ist der Marder als Raubtier im Garten überaus nützlich, weil er einige Schädlinge wie Mäuse oder Ratten im Garten eliminiert. Wenn die Dinge, die der Marder beschädigen könnte, gesichert werden können, spricht im Prinzip nichts dagegen, dass der tierische Gast im Garten bleibt. Im Vorfeld sollte geprüft werden, welche Dinge in der näheren Umgebung durch den Marder beschädigt werden können.
Auto und Dachboden sichern
Wenn der Marder als Nützling im Garten akzeptiert wird, sollten Auto und Dachboden gesichert werden, damit der kleine Mitbewohner dort keine Schäden anrichtet. Dazu gehört die Abdichtung aller potenzieller Zugänge zum Dachboden. Wenn Zugänge nicht erfolgversprechend abgedichtet werden können, kann der Einsatz von Strommatten, die ähnlich wie Weidezäune leichte, unangenehme, aber ungefährliche Stromschläge abgeben, angebracht werden.
Für Autos gibt es spezielle Ultraschall-Geräte, die hohe Töne senden, die im Ultraschall-Bereich liegen und durch Menschen nicht wahrgenommen werden. Da Marder sehr anpassungsfähige Tiere sind, besteht die Gefahr, dass sie sich schnell an die Geräusche gewöhnen. Daher sollte auf ein Gerät zurückgegriffen werden, dass unterschiedliche Frequenzen erzeugen kann.
Alternativ können die Schläuche im Motorraum mit Hartplastik ummantelt werden, um sie vor den Marderbissen zu schützen. Bei einigen Autoherstellern sind zudem Borstenvorhänge und Lochbleche erhältlich, die ein Eindringen der Marder in den Motorraum verhindern sollen.
Ein Marder im Garten stellt nicht zwangsläufig ein Problem oder eine Gefahr für den Garten dar, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass der Marder nicht in das nähere (Wohn-)Umfeld oder in parkende Autos eindringen kann.