Holz kleben: Nützlicher Ratgeber für Laien

Holz kleben
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Wer Möbel aus Holz auf eigene Faust reparieren möchte, braucht dazu nicht viel. Wichtig ist vor allem eines: Das Wissen über Materialien, Techniken und natürlich die Verbindungen. Holz bringt viele Vorteile mit sich. Dass es sich so schnell sowie einfach reparieren lässt, ist nur einer davon.

Verschiedenes Holz hat verschiedene Ansprüche

Nicht alle Holzsorten sind gleich. Sie unterscheiden sich unter anderem hinsichtlich ihrer Dichte, Härte und dem Anteil an Feuchtigkeit. Je besser man sich mit der zu bearbeitenden Holzart auskennt, desto eher wird das Ergebnis der Reparatur genau wie gewünscht.
Weil Holz arbeitet, spielt auch das Alter und der Aufstellort eine große Rolle. Stehen Möbel aus Holz zum Beispiel das ganze Jahr über draußen, haben sie einen ganz anderen Zustand als Holzmöbel für die Innenräume usw.
Wissen sollten Laien vor der Reparatur, ob es sich um eine quellende oder eine poröse Holzsorte handelt und ob es sich um Massivholz oder um Kernholz handelt. Der Holzkleber wird anhand der Holzsorte gekauft. Hersteller geben an, welche Holzsorten und Beschaffenheiten sich damit kleben lassen und welche nicht. Die Zusammensetzung der Klebeprodukte variiert entsprechend.

Holzleim und Weißleim

Viele Menschen nutzen den simplen Weißleim, um zum Beispiel Möbel aus Holz erfolgreich zu kitten. Der Kleber hat, wie der Name vermuten lässt, eine milchige bis weiße Farbe und ist flüssig. Härtet der Kleber aus, wird er transparent und ist daher nicht mehr mit bloßem Auge zu erkennen.
Der klassische Holzleim aus dem Baumarkt wird auch als Weißleim bezeichnet. Er besteht meistens aus einem Vernetzer und verschiedenen Härtungsmitteln. Vorsichtig müssen Laien sein, wenn es sich um Möbel aus Tropenhölzern handelt. Diese enthalten mehr Harz als andere Sorten. Der Weißleim funktioniert dann eventuell gar nicht oder schlechter.
Die Vorteile des Weißklebers liegen auf der Hand: Er ist frei von Formaldehyden und geruchslos. Zudem ist er transparent und härtet bei durchschnittlicher Raumtemperatur sehr schnell aus. Die Verbindung zwischen dem Material und dem Leim gilt als stark und haltbar.
Nachteile bringt der klassische Holzleim leider auch mit sich. Er eignet sich zum Beispiel nicht für Lebensmittel. Handelt es sich also um eine Tischfläche oder Dinge aus Holz in der Küche, sollte man ihn lieber nicht verwenden. Zudem sind nicht alle Kleber dieser Art wasserfest.

Polyurethanleim – der Allrounder unter den Klebemitteln

Heute nutzen sowohl Laien als auch Profis den sogenannten Polyurethanleim. Der verklebt die verschiedenen Materialien – und vor allem Holz – schnell sowie haltbar miteinander.
Dieser Kleber ist sehr beständig bei Feuchtigkeit sowie Wasser. Außerdem enthält er keine Lösemittel. Dadurch riecht er relativ neutral und schadet der Gesundheit weniger. Gerade für den Außenbereich eignet sich dieser Leim sehr, denn unbeständiges Wetter kann ihm nichts anhaben.
Auch dieser Leim bringt Nachteile mit sich: Er ist teurer und daher weniger erschwinglich als zum Beispiel einfacher Holzleim. Zudem eignet er sich eher für Anwender, die sich mit dem Holzkleben bereits auskennen. Der Grund: Die durchschnittliche Tropfzeit ist recht niedrig.

Epoxidharz und Sekundenkleber

Einfacher Sekundenkleber kann in der Theorie ebenfalls verwendet werden. Allerdings klappt das nur bei eher kleinen, punktuellen Klebestellen. Er härtet sehr schnell aus und hält dennoch gut. Kann man die Einzelteile nicht gut fixieren, eignet sich Sekundenkleber in besonderer Weise.
Epoxidharz kann ebenfalls zum Verkleben von Holz auf Holz verwendet werden. Es handelt sich in diesem Fall um einen sogenannten Reaktionsklebestoff, der gegen Einflüsse von außen (mechanisch und chemisch) beständig ist. Falls Laien einen Spaltenfüller benötigen, können sie ebenfalls zu Epoxidharz greifen.

So klappt das Holzkleben

Holzleime eignen sich nicht nur für professionelle Handwerker. Auch Laien schaffen es, Holz so miteinander zu verbinden, dass die Verbindung jahrelang zuverlässig hält. Dabei müssen allerdings ein paar Dinge berücksichtigt werden (Wir empfehlen diese Anleitung für das Holz leimen).
Die richtige Vorbereitung ist das A und O. Der Untergrund muss sauber, plan und trocken sein. Klappt es anders nicht, kann das Holz gehobelt oder geschmirgelt werden. Gerade Ablagerungen durch Schmutz oder Feuchtigkeit lassen sich kaum anders beseitigen.
Danach wird der Untergrund grundiert. Hier ist dünner Leim eine gute Option. Die Grundierung braucht man, weil es ansonsten passieren kann, dass das Holz den dünnflüssigen Leim aufsaugt.

So wird geklebt

Beide Seiten werden gleichmäßig mit dem Kleber oder dem Leim bestrichen. Dabei wird so viel verwendet, dass alle freien Flächen bestrichen werden können, aber beim Zusammenfügen kein oder nur wenig Kleber herausquillt. Sobald die Teile so aufeinanderliegen, wie sie bleiben sollen, müssen diese fixiert werden.
Falls es zu einem Heraustropfen oder Herausquellen des überschüssigen Klebers kommt, sollte man diesen vor dem Trocknen mit einem weichen Lappen abwischen oder mit einem Spatel abstreichen.
Wie lange man das Holz fixieren muss, hängt vom Kleber bzw. Leim und von der Holzart sowie von der Größe der geklebten Fläche ab. Meistens finden Laien die genaueren Angaben auf der Verpackung des Klebemittels. Die Angaben des Herstellers sollte auf keinen Fall unterschritten werden. Ist immer noch Kleber vorhanden, wo keiner sein soll, kann man diese Stellen vorsichtig erwärmen. Danach lässt sich der Kleber abkratzen oder abziehen.